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Wildnis Fox

Unser Wald

Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer sowie Wiederaufforstungsmaßnahmen, September 2021.

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Wald mit unterschiedlichen Altersklassen

Erhalt von Biotopbäumen

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Förderung von Edelhölzern wie z. B. Kirsche

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Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer sowie Wiederaufforstungsmaßnahmen, September 2019.

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Wald Wein Weltgeschehen! Wie gehört das hier zusammen? Die Traubeneiche hoch über dem Mittelrhein, zu der diese Borke gehört ist mittlerweile 187 Jahre alt. Sie hat, -wenn man so will- viel erlebt. Ein Erlebnis vom 27.3.1945 beschäftigt uns noch heute: Starker Beschuss mit Granatwerfern. Wir finden die Granatsplitter im Holz und das schränkt die weitere Verwertung ein, denn im Sägewerk bereiten diese Stämme nur Probleme. Jedoch zur Herstellung von Fässern eignen sich die wunderbaren Stämme noch sehr gut, da Fassholz anders verarbeitet wird - und so kommt der Wein ins Spiel! Eichen Fassholz ist ein Spitzenprodukt aus deutschen Wäldern, das hoch bezahlt wird!

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So sieht der 187jährige Eichenwald heute aus. Einige Eichen sind "vom Leben gezeichnet und haben Schäden in der Krone, andere sind bereits abgestorben und dürfen stehen bleiben, wenn von ihnen keine Gefahr ausgeht. Aber die meisten sind gesund und munter. Nun besteht unsere Aufgabe darin, die Eichen vor allzu frech heranwachsenden Buchen zu beschützen und auf der anderen Seite einzelne wunderschöne junge Buchen so zu begünstigen, dass sie in ferner Zukunft den Platz der alten Eichen ganz einnehmen können. Aber natürlich werden wir auch einige Eichen ernten, die dann womöglich zu schönen Eichenfässern verarbeitet werden, in denen dann ein leckerer Spätburgunder vom Mittelrhein reift! Ausserdem muss Licht auf den Boden, damit die nächste Generation toller Bäume starten kann!

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Auf dem Weg zum Dauerwald. Wichtig ist, dass  ein fließende Übergang der Generationen erreicht wird. Was hier fehlt, ist der "Zwischenstand" also die mittlere Höhe. Das kommt, weil der Altbestand zu lange dicht war. In solchen Wäldern herrscht ziemliche Windruhe und ein richtiges "Waldinnenklima". Mein Weg zum "Dauerwald": Licht in den Bestand und nicht zu viele Rehe, wenns geht.

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Leider leider sehen junge Eichen oft so aus! Eichen, die vom Eichelhäher gesät wurden und mit einer ungestörten Wurzelentwicklung im Stande sind auch extreme Trockenphasen zu überstehen enden als vom Wild verbissene Krüppeloflanze. Einer neuer, stabiler Wald wird das nicht.....

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Ein besonderes Augenmerk liegt auf sogenannten Horstbäumen . Die in Deutschland vorkommenden Greifvögel benutzen ihr Nest, den "Horst" mehrere Jahre hintereinander. Daher schützen wir die Horstbäume indem wir sie zunächst markieren und danach die umstehenden Bäume überprüfen, ob sie das Nest gefährden oder ob bei Baumentnahmen in der Nähe Risiken entstehen können. Alles zum Schutz von Habicht, Roter Milan, Mäusebussard und co.

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Totholz ist Lebensraum! Und sieht auch noch toll aus! 😊 In unseren Wäldern verbleiben grosse Mengen Holz ungenutzt zurück. Alte Buchen dürfen, sofern sie als Biotopbaum eine neue Karriere gestartet haben, in den Wäldern bleiben, so lange sie wollen. So bringen wir Nutz und Schutz unter einen Hut!

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Hier haben wir das Herbstlaub des Französischen Ahorn. Diese Art kommt überwiegend im Mittelmeerraum vor und hat im Mittelrheinbereich, sowie im Moseltal seine nördliche Verbreitungsgrenze. Die Bäume werden selten höher, als 10 Meter. Auffällig ist, dass die Blätter zwar in etwa die Grösse von Feldahornlaub haben, aber nur 3 Blattlappen haben anstatt 5, wie alle anderen Ahornarten.

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Auch dieses Waldbild erzählt seine Geschichte.... Vor einigen Jahrzehnten war es nicht unüblich, Wälder per Kahlschlag zu nutzen. Das hatte oft politische Gründe z.B. Reparationszahlung nach Krieg oder man hielt es auch für unbedenklich. Nach Buchen-Kahlschlägen stellten sich oft mehr oder weniger geschlossene Buchen --Verjüngungen ein. Diese wurden oft in Teilbereichen Opfer von Mäusefrass und die damals wirtschaftenden Kollegen ließen Lärchen in die entstandenen Fehlstellen pflanzen. Und das sieht heute - nach 70 Jahren - so aus. Bei blauem Himmel ein echter "Hingucker"!😊

Bilder und Texte von Martin Janner

Weitere interessante Informationen zum Wald und der Forstwirtschaft in Oberwallmenach finden Sie auf Martin Janners Instagram-Seite

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Die Forstwirte im Revier Oberwallmenach haben mit der Ernte wertvollen Buchenholzes begonnen. Die Wälder, in denen wir jetzt arbeiten, zeichnen siich durch wunderschöne gerade Zukunftsbäume aus. Nun ist es wichtig, dass die zu entnehmenden Bäume keine Schäden an den noch Stehenden anrichten. Um so beruhigender, wenn die Forstwirte ihr Handwerk verstehen und die Fällung so vorbildlich durchgeführt wird. Der Wurzelstock lässt den Profi erkennen, denn mit der korrekten Anlage des "Fallkerbs" und der "Bruchleiste" wird die Fällrichtung bestimmt.Waldarbeit ist Qualitätsarbeit!

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Es sind oft die kleinen Dinge, die einen zum Staunen bringen..... Dieses  hat wohl ein kleines Insekt beherbergt. Durch die Frassgänge war die Bildung der Herbstfärbung gestört und es entstand diese besondere Zeichnun ...

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Diese Buche wird wohl leider absterben... Auch die Buchen, die eigentlich in ganz Deutschland bestens wachsen können, können krank werden. Hier beginnender "Schleimfluss" an einer recht jungen Buche. In der Folge stirbt die Borke ab, der Baum geht ein. Wir werden erst in den nächsten Jahren abschätzen können, wie stark die Schäden dieses heissen Sommers sein werden. Aber zu glauben, dass die Buche das ohne Schäden wegstecken wird, ist naiv. Also: Auch in Buchenbeständen ist Mischung mit anderen Arten das Mittel der Wahl. Und Mischung braucht Pflege durch Durchforstung.

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Kleiner Baum mit grosser Mission! Auf der Suche nach Alternativen zur Fichte werden grosse Hoffnungen auf die Weisstanne gelegt. So auch von mir, denn im Jahr 2003 konnten die Weisstannen im Schwarzwald, von Sturm "Lothar" ihres Schirmbestandes beraubt, eindrucksvoll zeigen, dass sie die Trockenheit deutlich besser ausgehalten haben, als die Fichten drumherum. Alte Weisstannen im eigenen Revier machten einen ähnlich robusten Eindruck. Also: In die Lücken kommen Tannen - Nur schützen muss man sie. Hier wie immer bei uns: Mit Fegeschutzpfahl und Terminalknospenschutz durch Schafwolle. Funktioniert!

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Die Zukunft heisst "Vielfalt" und gerade ist sie bunt! Bei allem Ärger über die diesjährige Trockenkatastophe gilt es, in die Zukunft zu blicken und nach einer Orientierung für den Wald zu suchen. Die Leitlinie muss die Vielfalt sein, das heisst viele Baumarten auf die entstandenen Freiflächen zu bringen, denn von alleine wird das nichts. Hier ist der forstliche Sachverstand gefragt. In diesem Fall sind es Roteichen, die auf einer Fichten-Windwurffläche von vor einigen Jahren jetzt enorme farbliche Akzente setzen und sowohl mordsmässig Wuchsleistung zeigen, als auch einige schöne Stammformen entwickelt haben.

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Die perfekte Welle! Das ist nicht nur ein Waldrand , sondern ein Statement von Buche und Eiche! Von Natur aus wäre Mitteleuropa von einem geschlossenen Laubwald bewachsen. Hier zeigt die Buche, wie sie sich die Freiflächen wieder erobern möchte: Randbereiche beschatten, Freiflächenarten "ausdunkeln" , kräftig Bucheckern drauf, die kleinen Buchen halten Schatten aus, irgendwann umfallen - und schon ist der Wald 20 Meter vorgewandert. Perfekte Strategie einer Schattbaumart!

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Man kann Bestände "rückwärts" lesen. Hier steht eine mächtige Eiche mit ausladender Krone inmitten eines rd. 70jährigen Buchenbestands. Man sieht, dass die Eiche mal weit nach unten beastet war. Die unteren Äste sind längst abgestorben, da die Eichenblätter den Konkurrenzkampf ums Licht gegen die jungen frechen Buchen verloren haben. Das bedeutet, die Eiche stand mal alleine hier, nachdem die vorhergehende Buchengeneration kahl geschlagen war. Heute müssen wir die alten Eichen gegen die Buchen verteidigen, denn wir wollen sie aus vielerlei Gründen erhalten. Der Naturschutz rund um die Eiche spielt dabei die grösste Rolle.

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Auch hier im Taunus im Bereich des Mittelrheins wachsen in vielen Wäldern kleine Gruppen von Weisstannen. Diese älteren Tannengruppen stammen alle aus der Zeit um 1900. Irgendein preussischer Forstmeister hat damals vielleicht hellseherische Fähigkeiten, als er sein Personal anwies, diese Baumart zu pflanzen. Denn nun können wir heute erkennen, dass die Tanne, die viele nur aus dem Schwarzwald kennen, auch hier mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen gut zurechtkommt. Ein wertvoller Hinweis für die Zukunft!

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